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Nachbericht Vortragsreihe: „Schulmedizin vs Naturheilkunde – oder doch besser beides?

By 10. November 2022November 23rd, 2022Publikationen

10.11.22 „Schulmedizin versus Naturheilkunde – oder doch besser beides?“ mit Heilpraktiker PhD Robert Füß

Oft stehen sich Schulmedizin und Naturheilkunde wie zwei unterschiedliche Fronten gegenüber. Da wird kein gutes Haar gelassen an den Methoden der Naturheilkunde, andererseits wird über das System der Schulmedizin geklagt. Robert Füß nahm sich dies zum Anlass, in seinem sehr informativen und spannenden Vortrag genau diese Spaltung genauer unter die Lupe zu nehmen und dann seine Schlüsse daraus zu ziehen – ohne die beiden Ansätze moralisch gegeneinander auszuspielen.

Füß sieht die beiden Felder als These und Antithese, die sich in einer Synthese perfekt ergänzen können.

Kommt der Patient zu einem Arzt der Schulmedizin, wird er nach einem klassisch definierten Vorgehen behandelt: Der Patient wird zu seinen Leiden befragt und dann systematisch untersucht – Ultraschall, Blutabnahme, Urinuntersuchung, etc. Mit logischer Genauigkeit werden die Symptome herauskristallisiert, um die Erkrankung möglichst gut eingrenzen zu können: „Die Krankheit braucht einen Namen“. Es wird in der Folge dann auch genau diese Krankheit sehr effizient behandelt, d. h. es erfolgt eine spezifische Diagnostik auf Kosten des Überblicks auf die Ganzheitlichkeit.

Ganz anders die Herangehensweise in der Komplementärmedizin: Hier steht nicht die Krankheit bzw. das genaue Definieren der Krankheit im Mittelpunkt, sondern der Kranke in seiner Ganzheit. Der Heilpraktiker verschafft sich einen Gesamtüberblick unter Beobachtung der biologischen Regelkreise mit ihren komplexen Wechselwirkungen und setzt dafür geeignete Diagnostik ein. Für ihn ist alles eine Einheit, und wenn irgendeine Störung in einem dieser Zusammenhänge besteht, entstehen Krankheiten. Es gilt also die Störung zu beheben, sprich die Ursache. Dann kann eine Krankheit als körperlich gewordener Ausdruck dieser Störung gelindert werden oder ganz verschwinden.

Für Füß liegt auf der Hand: Das eine kann nicht ohne das andere. These (Schulmedizin) und Antithese (Naturheilkunde) müssen eine Symbiose eingehen zum Wohle des Patienten. Es ist unerlässlich, den Patienten in seiner Ganzheit zu verstehen und zu behandeln, es ist aber ebenso wichtig, konkrete Krankheitsbilder mit der Schulmedizin zu behandeln. Im Idealfall geht beides Hand in Hand, so können die besten Ergebnisse erzielt werden. Aus seiner langjährigen Praxis kann  Füß von vielen Beispielen sehr guter Zusammenarbeit zwischen ihm und Schulmedizinern berichten, die für die Patienten oft entscheidend, manchmal sogar lebensrettend waren.

Interessant auch folgende Ausführung von Füß:

Unser Körper hat ein oberstes Ziel, und das ist das Überleben. Für diese übergeordnete Priorität nimmt unser Körper auch durchaus Krankheiten in Kauf. Denn um das Überlegen zu sichern, hat unser Körper in seinem Inneren eine Art Zwei-Klassen-Gesellschaft eingerichtet: Es gibt die überlebenswichtigen Organe, die bevorzugt und um quasi jeden Preis gesund gehalten werden. Dazu gehören bspw. Herz, Niere, Leber, Galle, Magen. Diese Organe sind mit Meridianen an andere Körperteile gekoppelt. Dies nutzt der Körper, um Symptome zu verlagern.

Füß führt dies an einem Beispiel aus: Ist die Niere krank, kann es passieren, dass der Körper sie dadurch entlastet, dass die Krankheitssymptome auf die Muskelebene projiziert werden => der Patient hat Schmerzen im Knie oder in der langen Nackenmuskulatur.  Behandelt man nun „nur“ das wehe Knie oder den verspannten Nacken, wird man sich wundern, dass die Akuttherapien nicht nachhaltig wirksam sind. Für einen Heilpraktiker ist es sonnenklar, dass man hier nur langfristig Heilung erzielen wird, wenn man die Ursache behebt, also die kranke Niere behandelt. Dann können auch die Knie- oder Nackenschmerzen verschwinden.

Vielleicht ein letztes Bespiel aus dem sehr kurzweiligen Vortrag von Robert Füß:

In unserem Körper verbunden sind auch die Organe Herz und Dünndarm. Im Darm wird die Emotion Freude verarbeitet. Darum hier ein ganz großer Appell: Bitte der Freude im und am Leben einen großen Platz einräumen! Nichts ist besser für unser Herz als ein erfülltes Leben mit vielen schönen Momenten.

 

Nächster Termin unserer Vortragsreihe am 08.12.2022 um 14 Uhr:
„MINT“ für alle, mit dem Haus der kleinen Forscher
Anmeldung unter
https://duschl.de/news-vortraege/