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Nachbericht Vortragsreihe: „Ressourceneffizienz“

By 20. Oktober 2022Publikationen

Ressourceneffizienz

05.10.2022

Duschl Ingenieure Vortragsreihe-Nachbericht

Referenten

Prof. Dr.-Ing. Sandra Krommes, TH Rosenheim
Prof. Dr. Jan Lüken, TH Rosenheim

Foto v.l.n.r: Andreas Duschl, Prof. Dr.-Ing. Sandra Krommes, Prof. Dr. Jan Lüken, Gerhard Duschl

Duschl Vortragsreihe mit den Themen „Ressourceneffiziente Produktion“ und „Ressourceneffizienz und Kreislaufwirtschaft“

Die Duschl Ingenieure Vortragsreihe hat mit Frau Prof. Dr.-Ing. Sandra Krommes und Herrn Prof. Dr. Jan Lüken zwei Spezialisten der Technischen Hochschule Rosenheim zu Gast gehabt. Die TH Rosenheim, mit weiteren Standorten in Südost-Oberbayern, mehr als 6.400 Studenten und über 500 Beschäftigten, ist ein starker Partner für Forschung, Wirtschaft und Politik.
Frau Prof. Krommes führt an der TH Rosenheim das Fachgebiet Sustainable Engineering und Management (SEM), dessen Ziel die Vermittlung von Kenntnissen und Erfahrungen eines nachhaltigen Wirtschaftens ist, auf Grundlage und mit Hilfe diverser Werkzeuge und Instrumente. Aktuelle Forschungsprojekte widmen sich Fragestellungen der nachhaltigen Produktentwicklung sowie der Nachhaltigkeit von Wertschöpfungsketten.
Im Schwerpunkt des Vortrags fokussierte sich Frau Prof. Krommes auf den Bereich der Ressourceneffizienz in der Produktion, mit Themen wie Einsatz von Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen, Aspekten der Umweltökonomie und Verfolgung politischer Ziele, beispielhaft dargestellt an den Standortbedingungen Deutschlands. Die Handlungsfelder sind naheliegend, Knappheit oder Verlust von Rohstoffen können die Existenz ganzer Wirtschaftszweige bedrohen, Umwelt- und Klimaschutz fordern schnelles und zielgerichtetes Handeln. Durch Methoden und Instrumente der Forschung können den Unternehmen neue Impulse und Herangehensweisen aufgezeigt werden, um die Ressourceneffizienz zu steigern.
Das Fazit von Frau Prof. Krommes lautet: „Ressourceneffizienz ist kein Hexenwerk.“

Im zweiten Teil hat Herr Prof. Dr. Jan Lüken einen weiteren Bereich aus dem Fachgebiet SEM vorgestellt, die Kreislaufwirtschaft – auch Circular Economy. Die Circular Economy versteht sich als gegenteiliger Ansatz zur sogenannten linearen Produktionsweise. Der bisher dominierende lineare Ansatz lässt sich vereinfacht so beschreiben: Natürliche Ressourcen werden abgebaut, daraus produzieren Unternehmen Güter, die nach ihrer Nutzung als Abfall in einem natürlichen Reservoir deponiert oder thermisch verwertet werden. Die zunehmende Treibhausgaskonzentration in der Atmosphäre ist eine Konsequenz der linearen Produktionsweise.

Mit der herkömmlichen Produktionsweise entstehen zwei Knappheitsprobleme. Zum einen wird das ökologische Kapital übernutzt, sodass sich die Umwelt nicht ausreichend regenerieren kann. Zum anderen gehen die natürlichen Ressourcen aus. Die Circular Economy ist ein Lösungsansatz für beide Knappheiten. Sie lässt sich als Produktionssystem verstehen, bei dem Ressourcen nicht nur einmal, sondern immer wieder für Produktion und Konsum verwendet werden. Ein Kreislauf aus Produktion, Konsum und Wiederaufbereitung entsteht, der die natürlichen Ressourcen schont.

Derzeit stellt die EU-Kommission auf europäischer Ebene die Weichen für eine Implementierung der Circular Economy. Der EU-Circular-Economy-Action-Plan ist elementarer Bestandteil des European Green Deal und sieht konkrete Schritte vor, wie die EU-Wirtschaft CO2-neutral werden kann. Die Bundesregierung hat sich in ihrem Koalitionsvertrag ebenfalls auf die Förderung der Kreislaufwirtschaft verständigt. In der Industrie sowie in Branchen- und Umweltverbänden ist das Thema mittlerweile auf der Agenda. Ursachen für das steigende Interesse hierfür sind zum einen die zunehmenden gesetzlichen sowie ökologisch gebotenen Anforderungen zum Klimaschutz. Zum anderen kommt die Ressourcenknappheit bei vielen Rohstoffen hinzu, mit der produzierende Unternehmen verstärkt zu kämpfen haben.
Am Campus Burghausen der TH Rosenheim wird seit diesem Sommersemester ein berufsbegleitender Masterstudiengang Circular Economy angeboten. Bei Belegung von Teilen der Module können zwei Zertifikate im Bereich „Nachhaltigkeitsmanagement“ erworben werden. Ziel ist es, durch die Vermittlung technischer als auch wirtschaftswissenschaftlicher Inhalte entsprechende Fach- und Führungskräfte auszubilden. Informationen hierzu finden Sie auf der der Homepage der TH Rosenheim.

Im Anschluss an die Vortragsreihe fand die feierliche Eröffnung der Wanderausstellung „Ressourceneffizienz – Weniger ist mehr!“ statt, die noch bis zum 02.11.2022 zu den üblichen Bürozeiten zu besichtigen ist.

 

 

Nächster Termin unserer Vortragsreihe: 10.11.2022 . 14:00 Uhr
Schulmedizin versus Naturheilkunde – oder besser doch beides?
Anmeldung unter https://duschl.de/news-vortraege/