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Nachbericht: DI-GITAL Vortragsreihe – Wege weg von Öl und Gas

Nachbericht DUSCHL INGENIEURE VORTRAGSREIHE DI-GITAL:

„Wege weg von Öl und Gas – Die Rolle der Gebäudetechnik in einem nachhaltigen Energiesystem“

12.05.2022

Referenten: Dipl.-Ing. Martin Zuckermaier, Tobias Hoder B.Sc., Philipp Helmgens M.Sc. M.A., Dipl.-Ing. (FH) Christoph Winkler

Mit der bereits vierten DI-GITAL Veranstaltung setzten die Duschl Ingenieure ihre Vortragsreihe fort. Unter dem Titel „Wege weg von Öl und Gas“ wurde in vier Kurzvorträgen dargestellt, welche Rolle die Gebäudetechnik in der Transformation der Energieversorgung spielt und welche konkreten Maßnahmen jetzt sofort angegangen werden können und sollten.

Den Einstieg in die Veranstaltung machte Dipl.-Ing. Martin Zuckermaier und spannte zunächst den großen Rahmen der globalen Entwicklung der Energieversorgung auf.Er zeigte hierzu ein Energieflussbild der Bundesrepublik, welches verdeutlicht welch großer prozentualer Anteil des Energieaufkommens im Inland durch Import Energie gedeckt wird. Wenn man die Verteilung der Energieträger im Primärenergieverbrauch betrachtet, ist dieser Anteil vor allem auf Öl und Gas zurückzuführen. Welche große Herausforderung uns bei der Reduzierung des Primärenergieverbrauchs bevorsteht, verdeutlichte Herr Zuckermaier durch den Vergleich der Ziele der Bundesregierung mit dem Einfluss der Corona Krise und der Entwicklung des weltweiten Kohleverbrauchs.

Im Anschluss referierte Tobias Hoder, B.Sc. darüber, Verluste bei der Gebäudewärme zu reduzieren und die Erzeugung zu elektrifizieren. Er gab einen Ausblick auf das zukünftige Energiesystem und verdeutlichte dabei die wichtige Rolle der Wärmepumpe. Dazu wurde die notwendige Fragestellung nach der Aufteilung in Hoch- und Niedertemperaturwärmebedarf erklärt. Herr Hoder stellte klar, dass ein langfristiges und nachhaltiges Vorgehen darin besteht, das Gebäude zunächst durch gezielte Dämmung, geeignete Kompensationsmaßnahmen und Optimierung der Wärmeverteilung für Niedertemperatur (NT) vorzubereiten und im Anschluss mit erneuerbarer Heizungstechnik zu versorgen. Mit Beispielen wurde veranschaulicht wann ein Gebäude „NT-Ready“ ist und wie die Optimierung der Wärmeverteilung funktionieren kann. Dabei präsentierte Herr Hoder Einsparungsmaßnahmen kategorisiert nach zeitlichem Horizont.

Nach einer kurzen Pause führte Philipp Helmgens, M.Sc., M.A. die Veranstaltung fort und berichtete über die Energieerzeugung am Gebäude mithilfe von Photovoltaik. Zunächst wurden hierzu die Grundlagen der Energieerzeugung, bzw. der Energieumwandlung zu nutzbarer Energie erläutert. Herr Helmgens klärte die großen Vorteile von Photovoltaikanlangen und argumentierte, dass die gewonnene Energie direkt nutzbar ist und die dafür benötigten Flächen bereits durch das Gebäude bereitgestellt sind. Im Zuge dessen zeigte er die am Gebäude nutzbaren Flächen und für die Photovoltaik sinnvolle Ausrichtungen. Durch den, in den letzten Jahren, stark ansteigenden Marktwert von Solarstrom lassen sich die Gestehungskosten einer Photovoltaik-Dachanlage inzwischen leicht decken, wodurch auch die Wirtschaftlichkeit gewährleistet ist. Somit hält Herr Helmgens die Maximierung von Photovoltaik in mehrfacher Hinsicht individuell und gesamtgesellschaftlich für sinnvoll.

Den Abschluss machte Dipl.-Ing (FH) Christoph Winkler mit seinem Vortrag zum Thema Lastmanagement und der Optimierung des Energieverbrauchs. Zunächst zeigte er an einem anschaulichen Beispiel, dass die Sektoren Strom, Wärme und Mobilität, im Gegensatz zu heute, in Zukunft miteinander verknüpft sein werden und durch Netzbezug oder Selbsterzeugung elektrisch versorgt werden müssen. Die Maßnahmen der Energiewende wurden in einem weiteren Beispiel konkret auf das Bürogebäude der Duschl Ingenieure angewandt und die zusätzlich benötigte elektrische Leistung ohne Lastmanagement zur Veranschaulichung berechnet. Das Ergebnis zeigt klar, dass die zusätzlich benötigte elektrische Leistung keinesfalls mit dem bestehenden Hausanschluss gedeckt werden kann. Durch Lastmanagement kann dieser Bedarf allerdings erheblich gesenkt werden, was Herr Winkler am Beispiel der E-Mobilität klar machte. Es lässt sich final feststellen, dass Lastmanagement eine Voraussetzung dafür ist, damit die Elektrifizierung des Energiesystems gelingen kann.

Die Kurzvorträge trafen unter allen Teilnehmern auf großen Zuspruch und die Veranstaltung wurde abschließend mit einer Diskussionsrunde und einem ausgedehnten informellen Austausch beendet.