Vortragsreihe mit Feier am 10.10.2019
Im Zuge des 20. Geburtstags des Bürogebäudes Haus mit Teich (HmT) wurde in einer besonderen Veranstaltung der Duschl Vortragsreihe der Entstehungsprozess des Hauptgebäudes der Duschl Ingenieure beschrieben.
Zunächst erklärten Gerhard Duschl und der Unternehmensconsultant Ralf Schneitz, dass 1993 trotz einer sehr guten Auftragslage das Unternehmen vor einer Veränderung stand. In einem Workshop zur Stärkung von Teamgeist, Unternehmens- und Führungskräfteentwicklung, sollten die Beteiligten auf Karten ihre Wünsche für die Zukunft von Duschl Ingenieure aufschreiben. Andreas Duschl hatte damals auf eine der Karten die Buchstaben „HmT“ geschrieben und im Namen seiner Arbeitsgruppe erklärt, dass ein eigenes Gebäude mit einem angenehmen Arbeitsumfeld eine tolle Perspektive für das Unternehmen wäre – und dafür sei ein Teich ein notwendiger Bestandteil. Auf viele Mitarbeiter ist in diesem Workshop ein Funke übergesprungen und auch Gerhard Duschl erwähnte, dass beim Besuch eines Duschl-Planungsprojektes an der Fakultät für Chemie und Pharmazie der LMU, der Gedanke an ein eigenes Gebäude mit „Hochschulstil“ eine positive Alternative zum damaligen Mietsbüro darstellte.
Die Idee wurde zuerst nicht weiter verfolgt, bis ein Jahr später ein Mitarbeiter, Gerhard Anzill, ein Legomodell des möglichen neuen Bürogebäudes als Geschenk zur Weihnachtsfeier mitbrachte, mit allen Schikanen wie Photovoltaik, einem Hubschrauberlandeplatz und – fast schon hellsichtig – eine eigene Autobahnzufahrt. Ab diesem Zeitpunkt nahm das Projekt immer mehr Fahrt auf.
Als Diethard Schinzel, der damals Zuständige für die Wirtschaftsförderung in Rosenheim, zusammen mit dem damaligen Staatssekretär Hans Spitzner bei den Duschl Ingenieuren zu Besuch war, bot sich die Möglichkeit das Grundstück, auf dem heute das HmT steht, im neu entstehenden Gewerbegebiet Schwaig zu kaufen. Die entstandene Zusammenarbeit brachte Vorteile für beide Seiten, denn für die Verfolgung des Ziels der Stadt Rosenheim, hochwertige Arbeitsplätze zu schaffen, war Duschl Ingenieure der ideale Partner und auch für das Unternehmen war der Erwerb eines Grundstücks zu günstigen Konditionen sehr attraktiv. Josef Steidl, der damalige Leiter des Liegenschaftsamts berichtete launig über den Verlauf der Verbriefung incl. gemeinsamem Notartermin um 6:00 Uhr morgens wenige Tage vor dem Jahresende
Eine Besonderheit des Hauses ist, dass für die Planung ein Architektenwettbewerb ausgeschrieben wurde, was im Normalfall bei privaten Bauvorhaben nicht gemacht wird. Dies geschah in Absprache mit der Stadt Rosenheim, die sich für den Ortseingang ein repräsentatives Gebäude vorstellte und im Gegenzug einer Änderung des Bebauungsplanes zustimmte. Über den Ablauf und die Anforderungen an die Entwürfe berichtete der damals Vorsitzende des Preisgerichts, der profilierte Architekt Prof. Fritz Auer. Unter dem Motto „Leben und Arbeiten – eine Einheit in Rosenheim“, war – und hier zitieren wir wörtlich die Wettbewerbsauslobung – Teil der Aufgabenstellung: „[…] Der Ehrgeiz des Auslobers ist hierbei all sein Können in den Bereichen Leben-Bauen-Ökonomie-Umweltschutz-Ökologie auf ganzheitliche Weise einzubringen.“ Ein sehr visionärer Ansatz der Duschl Ingenieure schon damals.
Architekt Martin Hirner, dessen Büro den Wettbewerb gewonnen hatte, stellte anschließend den Siegerentwurf vor. Die optimale Ausnutzung des vorhandenen Platzes mit sinnvollen Erweiterungsoptionen für das Gebäude, sowie ein nach wie vor modernes und gleichzeitig mit der ländlichen Umgebung korrespondierendes Design zeichnete dieses Modell aus. Des Weiteren wurde durch den Innenhof zwischen Büro- und Wohngebäude eine perfekte Verbindung zwischen den unterschiedlichen Nutzungen geschaffen.
Die technischen Aspekte des Gebäudes wurden im Anschluss von den langjährigen Duschl Ingenieure-Führungskräften , Martin Zuckermaier und Michael Seebacher, vorgestellt. Ziel des Bauvorhabens war es, ein Referenzgebäude zu planen und zu bauen, um Kunden gute und maßgeschneiderte Gebäudetechnik am eigenen Objekt vorstellen zu können.
Zur Gebäudetemperierung wurde eine Betonkernaktivierung verwendet, ein zum damaligen Zeitpunkt äußerst innovatives Verfahren. Auch die Nutzung der Wasserflächen zur Kühlung der Fassade durch Verdunstungskälte zeigt die Raffinesse, die hinter dem Gebäude steckt. Generell wurde nach dem „Kargheitsprinzip“ gebaut, denn durch Verzicht auf unnötige und/oder komplexe Technik mit der gleichzeitigen Möglichkeit auf spätere Nachrüstung, wurden die Bau- und Betriebskosten gering gehalten. Durch das ehrgeizige Verfolgen und Nachhalten der Ziele konnten der enge Zeitplan und die hohen Anforderungen an Mensch und Material gemeistert werden. Seit dem Einzug 1999 hat sich die Mitarbeiterzahl auf mittlerweile mehr als 130 verdoppelt und damit einhergehende Herausforderungen wurden dank des vorausschauenden Bauprinzips sehr gut bewältigt. So wurde zum Beispiel das begrünte Dach zu 100% mit einer PV Anlage bedeckt, und die immer schon regenerative Kühlung wurde durch eine Brunnenlage erweitert, um den steigenden Kühlbedarf zu decken.
Die Berichte vieler unmittelbar an der Entstehung und dem Bau des „Haus mit Teich“ Beteiligter, haben die Besucher auf eine spannende Reise in die Vergangenheit mitgenommen.
Am frühen Abend hat der zweite Bürgermeister der Stadt Rosenheim Anton Heindl Grußworte der Stadt und auch des stv. Landrats Josef Huber überbracht, bevor in der Klimahalle des Gebäudes von Andreas Duschl eine Ausstellung über das HmT eröffnet wurde, die drei Zeiträume beschreibt: Das HmT vor 20 Jahren, heute und in 20 Jahren.
Die Ausstellung kann noch bis Ende Februar 2020 besucht werden.
Die Duschl Ingenieure mit ihrem HmT waren und sind immer wieder ein Ort, um zumeist regionalen Künstlern eine Plattform zu bieten und in den Räumen ihre Bilder auszustellen.
Im Zuge der HmT-Geburtstagsfeier wurde am Abend die Ausstellung der Künstlerin Cyrielle Recoura eröffnet. Auch ihre Bilder sind bis zum Aschermittwoch 2020 bei uns zu besichtigen und können bei Gefallen auch gekauft werden.
Die Duschl Ingenieure freuen sich sehr über ihr „Haus mit Teich“, seit 20 Jahren die berufliche Heimat und so soll es auch mindestens die nächsten 20 Jahre sein.
Sie sind herzlich eingeladen, sich die beiden Ausstellung im Rahmen der üblichen Bürozeiten (werktags 8:00-17:00 Uhr) oder nach Vereinbarung auch zu anderen Zeiten anzuschauen.