Skip to main content

Unternehmen kultivieren Wirtschaft

By 10. Januar 2019Publikationen

Duschl Ingenieure – Vortragsreihe – Nachbericht

Wie kann ein Unternehmen aktiv eine Gesellschaft voran bringen?

Referenten:
Hr. Matti Spiecker, LIMBUA group
Hr. Hanjo Achatzi, wirtschaftneudenken
Hr. Andreas Duschl, Duschl Ingenieure

Was sollte das übergeordnete Ziel eines Unternehmens sein? Welches Klima soll in einem Unternehmen herrschen? Welche Aufgaben hat ein Unternehmen zu erfüllen und welche Verantwortung hängt damit zusammen?

Dies waren Fragen, die während des Vortragsreihen-Nachmittags im Januar diskutiert werden sollten. Die drei Vortragenden, die zugleich als Moderatoren fungierten, waren Hanjo Achatzi (Wirtschaftneudenken), Matti Spiecker (LIMBUA group) und Andreas Duschl (Duschl Ingenieure).

Zu Beginn wurde der Kurzfilm „ Auf den Spuren der Macadamias“ gezeigt, in dem Unternehmensaufbau und Leitbild der Firma LIMBUA vorgestellt wird. Das Unternehmen begleitet den ökologischen Anbau und anschließenden Vertrieb von Macadamia Nüssen, vom kleinen Bauern bis auf den internationalen Markt. LIMBUA unterstützt die Bauern, bringt ihnen den nachhaltigen Umgang mit Ressourcen bei und sorgt dafür, dass die Bauern fairen Lohn für ihre Arbeit erhalten. Drei Manufakturen und eine Bauschule bilden die Grundlage dafür, dass die Nüsse regional und ökologisch angebaut und verarbeitet werden. Die LIMBUA Group vertreibt Ihre Waren weltweit. Der Film zeigt in beeindruckender Weise, welches Potential in einer einzelnen Idee steckt und welche Vielzahl von Menschen dadurch nachhaltig ein besseres Leben führen kann. Es war deutlich zu sehen, wie glücklich die Menschen dort sind.

Auf Grundlage des Films startete die Diskussionsrunde, mit der Frage: “Welches Bild eines Unternehmens kann der Film transportieren und wie können wir in Deutschland in einem Unternehmen dafür sorgen, dass ein gutes Klima im Unternehmen herrscht.“

Erster Punkt der Diskussion war, dass der Erfolg und/oder das Glück des einzelnen Menschen der Erfolg oder das Ziel eines Unternehmens sein sollte. Wenn dies so ist, macht es ein Unternehmen oder einen Unternehmer zu einen/m Unternehmer/n mit Herz. Hierbei sollte Geld nicht der erste Antrieb sein und eine viel untergeordnetere Rolle spielen, als dies heute der Fall ist.

Eine großes Thema schließt hier an: Was ist Glück? Wie erreichen wir Zufriedenheit und Glück? Der Film zeigt eindrucksvoll, dass die Menschen in Kenia deutlich weniger materielle Dinge besitzen als wir in Deutschland, doch die Menschen scheinen sehr glücklich.

Vielleicht ist in Bezug auf das Glück weniger mehr?

In Deutschland sind viele Menschen nicht glücklich, vor allem wenn es um das Thema Arbeit geht.  Viele Menschen mögen die Arbeit die sie tun nicht, oder halten diese für unnötig. Die Firma Duschl wurde hier weiderholt als Gegenbespiel genannt, da viel Wert auf einen familiären Umgang untereinander und ein gutes Arbeitsklima gelegt wird.

Auch die Globalisierung wird oft negativ dargestellt. Den reichen Ländern geht es gut und die armen Länder werden mehr und mehr ausgebeutet. Es ist also auch für kleine Unternehmen wichtig, einen guten und fairen Umgang mit anderen Menschen und Unternehmen in Deutschland sowie International zu pflegen. Dabei sollten Idealismus und Ehrlichkeit im Umgang miteinander deutlich wichtiger sein, als Geldgier und das Streben nach Wachstum. Beschäftigung, Zugehörigkeit, „einen Sinn im Leben haben“ sind viel grundlegendere Punkte auf dem Weg zu Glück, als materielle Dinge wie viel Geld, ein schickes Auto oder eine teure Uhr. Jedoch werden hierzulande im Vergleich zu Afrika Statussymbole, die an Geld geknüpft sind, viel stärker wertgeschätzt.

Um ein gutes Verhältnis untereinander aufzubauen, ist zuerst die eigene Haltung wichtig. Aber nur, wenn aus einer Haltung ein Verhalten wird, wenn man versucht seine auf Zufriedenheit fokussierte Haltung auch in ein Verhalten mit seinen Mitmenschen umzusetzen, kann daraus ein Verhältnis werden, von dem beide Seiten profitieren.

Es wurden Beispiele aus Studien aufgeführt, wonach der größte Faktor für eigene Zufriedenheit die Zufriedenheit anderer ist. Wenn als Sinn hinter der Arbeit also nicht mehr nur das monatliche Gehalt steht, sondern das Ziel etwas Sinnvolles für andere zu tun, dann kann auch in der Arbeit Zufriedenheit viel intensiver verspürt werden. Wichtig ist es, etwas aus freiem Willen für jemand anderen zu tun, den Mut zu haben Neues auszuprobieren, Interesse an den Lebensumständen der Mitmenschen zu zeigen. Durch diese Verhaltensweisen kann man selbst bedeutend profitieren.

Nächster Termin unserer Vortragsreihe: 07.02.2019

ACHTSAMKEIT ALS GESUNDHEITS-, ARBEITS- UND LEBENSRESSOURCE

Referent:
Prof. Dr. Niko Kohls
Hochschule Coburg