Duschl Ingenieure – Vortragsreihe – Nachbericht
Andreas Duschl, Harald Köhler, Ingo Koslowska, Christian Gross, Gerhard Duschl
Das Thema „Trinkwasserhygiene – Vorschriften, Haftungsfallen und Umsetzung“ wurde am 02.03.2017 in der Vortragsreihe von Duschl Ingenieure GmbH & Co. KG in Kolbermoor diskutiert. Drei Spezialisten auf ihrem Fachgebiet konnte Andreas Duschl, Geschäftsführer von Duschl Ingenieure für den Vortrag gewinnen. Herr Köhler, Inspektor für Trinkwasserhygiene, zeigte zu Beginn die neuesten Anforderungen der Trinkwasserverordnung auf. Im Anschluss wurde durch Herrn Koslowska und Herrn Gross, beide Mitarbeiter der Duschl Ingenieure, die Herangehensweise und Erfahrungen bei der Planung von Trinkwassernetzen im laufenden Betrieb erörtert.
Herr Köhler zeigte im ersten Teil des Vortrages u.a. die Anforderungen an den Betreiber auf, sowie praktische Beispiele zu typischen Fehlerquellen bei Planung, Bau und Betrieb. Die Definition des bestimmungsgemäßen Betriebs einer Trinkwasser-Installation wurde rege mit den Teilnehmern diskutiert. Dies, weil hier aufgezeigt wurde, welche umfangreichen Aufgaben nach der Abnahme und somit mit dem Gefahrenübergang auf den Betreiber umgesetzt werden müssen. Zum Schluss zeigte Herr Köhler an Hand eines Fünf-Punkte-Plans das korrekte Vorgehen auf, um Vorkehrungen zur Vermeidung von Gefährdungen zu treffen. Diese Vorkehrungen beginnen mit der Beauftragung eines nachweislich qualifizierten Planungsbüros, eines entsprechenden Installationsunternehmens, sowie eines unabhängigen Sachverständigenbüros. Darüber hinaus muss es nach Abschluss der Baumaßnahme eine qualifizierte Einweisung des Betreibers geben, damit dieser auch die Einhaltung des bestimmungsgemäßen Betriebs erfüllen kann.
Ingo Koslowska und Christian Gross, erläuterten im zweiten Teil des Vortrags eindrucksvoll, ihre Herangehensweisen im aktuellen Projekt des Deutschen Luft- und Raumfahrtzentrums am Standort Stuttgart, welches im laufenden Betrieb saniert werden soll. Während des Vortrages kristallisierten sich diverse Kernpunkte heraus, die bereits zwingend zu Beginn der Planung beachtet werden müssen. So müssen u.a. von Beginn an die Nutzer zu einem hohen Grad in die Planung mit eingebunden werden. Es gilt zu klären, welche Trinkwasser-Entnahmestellen tatsächlich gebraucht werden, welche entfallen können und welche in reduzierter Qualität (Laborwasser) versorgt werden können. Bei einem kompletten Entfall von Sanitärobjekten ist ein vollständiger Leitungsrückbau bis zur Hauptleitung umzusetzen. Des Weiteren müssen auch verschiedene Punkte zu Beginn und während der Ausführung bedingungslos eingehalten werden. So ist eine gründliche und rechtzeitige Einweisung der Firma in die Hygiene bei der Installation unabdinglich. Zur Sicherstellung der Terminschiene muss eine rechtzeitige Arbeitsvorbereitung der ausführenden Firma abgefordert und eingehalten werden. Ebenso ist eine regelmäßige Überprüfung der Umsetzung der Hygieneanforderungen vor Ort durchzuführen. Generell zeigten die Duschl Ingenieure auf, dass die Planung, Beurteilung und Ausführung von Trinkwassernetzen immer im Einzelfall zu betrachten sind. Es gibt keine einheitlichen Standardlösungen zur Beseitigung von trinkwasserhygienischen Mängeln.
Artikel: Christian Gross (Duschl Ingenieure)
Nächster Termin unserer Vortragsreihe am 06.04.2017
Zukunft des Euros und der EU
Referenten: Dr. Mauricio Vargas Union Investment Privatfonds GmbH
