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ENERGIENUTZUNG AUS DER UMWELT – DER INN ALS WÄRMESENKE

 

RoMed Klinikum Rosenheim

 

Auftraggeber: RoMed Klinikum Rosenheim
Kälteleistung: gleich Quellenleistung von ca. 2 MW
Wärmequelle: Grundwasser
Einsatzgebiet: Gebäudekühlung
Bauzeit der Anlage: < 1 Jahr

 

Die Kälteerzeugung im RoMed Klinikum Rosenheim sollte nachhaltig und effizient gestaltet werden. Eine Realisierungsstudie untersuchte die Machbarkeit, den Inn als regenerative Kältequelle zu nutzen. Aufgrund des niedrigen Temperaturniveaus und der räumlichen Nähe eignet sich der Inn als sommerkalter Gebirgsfluss ideal für die Kälteversorgung. Die Maßnahme wurde in fünf Arbeitspakete unterteilt, darunter Entnahmebauwerk, Leitungstrassen, Technikgebäude, Anpassungen am Kältenetz und Monitoring des Anlagenbetriebs.

 

Durch detaillierte Analysen und Anpassungen konnte die Kaltwasservorlauftemperatur auf 16°C erhöht werden, ermöglicht eine ganzjährige regenerative Kälteerzeugung ohne Kältemaschinen. Die Innwasserpumpen werden je nach Kältebedarf und Schwebstofffracht gesteuert, wobei im Winter eine kleinere Pumpe für effizienten Teillastbetrieb installiert ist. Selbstreinigende Filter verhindern Versandung der Wärmetauscherplatten. Das Pumpenhaus wurde hochwassersicher platziert.

 

Die Anlage bietet eine Kälteleistung von 2 MW und weist gegenüber konventionellen Kältemaschinen deutliche Vorteile auf, darunter eine nahezu vollständige regenerative Kälteversorgung, Reduktion des jährlichen CO2-Ausstoßes um ca. 356 t, Stromverbrauchseinsparung von ca. 553.700 kWh pro Jahr und eine Verminderung der spezifischen Betriebskosten für Kälte.

 

Seit der Inbetriebnahme im Juni 2014 werden bereits Teile des Klinikums mit Inn-Kälte versorgt. Der schrittweise Umschluss weiterer Kälteverbraucher erfolgt gemäß der technischen Zielplanung. Das Projekt erhielt den 3. Platz beim Deutschen Kältepreis 2016 und den 3. Platz beim Bayerischen Ingenieurpreis 2017 für Emissionsminderung durch Teilsanierung von Kälte- oder Klimaanlagen.