07.03.2024 „Organspende schenkt Leben“
Referenten:
Florian Heinz, Oberarzt und Transplantationsbeauftragter RoMed Klinikum Rosenheim
Barbara Hobmeier, Organempfängerin
Gitti Baumann, Bayerisches Rotes Kreuz
Bob, Tätowierer
Organspende ist ein Thema, das uns alle angeht, das unzählige Leben retten und die Lebensqualität vieler Menschen entscheidend verbessern kann. In einer Welt, in der der Organmangel eine große Herausforderung darstellt und Tausende von Menschen auf der Warteliste für Transplantationen stehen, wird die Bedeutung der Organspende zunehmend deutlich. Als Duschl Ingenieure haben wir dieses Thema in unserer März-Vortragsreihe behandelt und die vielschichtigen Aspekte der Organspende beleuchtet.
Florian Heinz, Oberarzt und Transplantationsbeauftragter des RoMed Klinikums Rosenheim, beleuchtete im ersten Teil des Vortrags unter anderem die akute Herausforderung des Organmangels in Deutschland.
Trotz einer positiven Einstellung der Bevölkerung zum Thema Organspende in Deutschland – 84 Prozent zeigen sich grundsätzlich positiv – haben nur 44 Prozent ihre Entscheidung zur Organspende dokumentiert.
Dieser Umstand führt zu einer belastenden Situation für Angehörige, welche sich bereits in einer Ausnahmesituation befinden.
Eine entscheidende Besonderheit in Deutschland ist die Zustimmungslösung, die verlangt, dass die Entscheidung zur Organspende aktiv dokumentiert werden muss. Dies unterscheidet Deutschland von anderen Ländern im Eurotransplant-Verbund. Der Wille zur Organspende kann auf verschiedenen Wegen festgehalten werden, sei es durch eine Patientenverfügung, einen Organspendeausweis, eine mündliche Bestätigung bei den Angehörigen oder durch das Organspenderegister.
Doch die Entscheidung zur Organspende ist nicht nur eine medizinische Frage, sondern auch eine moralische und ethische Angelegenheit, die die Grundwerte unserer Gesellschaft betrifft.
Für den zweiten Teil unserer Vortragsreihe konnten wir Barbara Hobmeier als Referentin gewinnen, die bereits als Kind eine lebensrettende Organspende erhalten hat. Sie hat ihre bewegende Geschichte geschildert und die dringende Notwendigkeit von Empathie und der bewussten Entscheidung zur Organspende hervorgehoben.
Selbst auf ein lebensrettendes Organ angewiesen zu sein, ist eine emotionale Reise, die tiefgreifende Herausforderungen birgt.
Bereits kurz nach der Geburt mit einer schweren Krankheit konfrontiert, kämpfte sie ihre ganzen Kinderjahre. Zwei lebensrettende Operationen schon vor dem ersten Lebensjahr und die bedrohliche Aussicht auf eine Leberzirrhose prägten ihre Kindheit. Trotz zahlreicher Hindernisse und einer dramatischen Wende, als die Dringlichkeit einer Spenderleber deutlich wurde, gab es schließlich Hoffnung in Form eines Transplantationsorgans. Die anschließende Zeit der Genesung war von Höhen und Tiefen geprägt, wurde aber letztendlich gut überstanden und Barbara Hobmeier kann heute mit Ihrer Familie ein glückliches Leben führen.
Neben Organspenden spielen aber auch Blutspenden eine wichtige Rolle in der medizinischen Versorgung und diese sind lebenswichtig für Patienten in medizinischen Notlagen. Menschen, die Blut spenden, leisten einen wertvollen Beitrag zur Gesellschaft, indem sie anderen helfen und Leben retten. Spende Blut – rette Leben.
Als Highlight an diesem Tag wurden live vor Ort einige Organspende-Tattoos gestochen.
Die nächsten Termine unserer Vortragsreihe finden Sie auf unserer Homepage: https://duschl.de/news-vortraege/