Duschl Ingenieure – Vortragsreihe – Nachbericht
Energiewende Entscheidungen in Brüssel / Berlin / München – Wirkung vor Ort
Referenten:
Dr. Rupert Schäfer, Leiter des Referates „Bioenergie, Biokraftstoffe“ im Staatsministerium für Wirtschaft und Medien, Stellvertreter der Abteilungsleitung „Erneuerbare Energien“
Heike Maas, Europa-Referentin von MdEP Dr. Angelika Niebler (Mitglied im Ausschuss Industrie, Forschung und Energie) & Kandidatin für die Europawahl 2014
v.l.n.r. Gerd Maas, Dr. Rupert Schäfer, Heike Maas, Andreas Duschl
Foto: Monika Radtke
Die Europawahl steht vor der Tür, die Energiewende wird in Berlin gerade wieder „hin und her gewendet“, aus München kommen unterschiedliche Signale hinsichtlich Netzausbau und Haltung zum Ausbau erneuerbarer Energien über die Presseticker.
Jedes Unternehmen, jede Privatperson und dadurch auch viele Verbände befassen sich mit den Auswirkungen der verschiedenen Entscheidungen und Positionen, weil das Thema sichere, saubere und bezahlbare Energie für alle Lebensbereiche von entscheidender Bedeutung ist.
Dies war Anlaß für die Duschl Ingenieure in Rosenheim zusammen mit dem Regionalkreis der Familienunternehmer/ASU zusammen eine hochkarätig besetzte Veranstaltung auf die Beine zu stellen, die helfen sollte, zu sortieren, die verschiedenen Sichtweisen nebeneinanderzulegen, die bestehenden Wechselwirkungen zu bewerten und einen Ausblick auf die nächsten Schritte zu geben.
In seinem Impulsreferat erläuterte Dr. Schwarz, Stellvertreter der Abteilungsleitung „Erneuerbare Energie“ im bayerischen Wirtschaftsministerium die aktuellen energiepolitischen Ansätze der Staatsregierung. Heike Maas, Europa-Referentin von Dr. Niebler, MdEP und Mitglied im Ausschuss Industrie, Forschung und Energie des Europäischen Parlaments schilderte die Schwerpunkte der europäischen Energiepolitik.
Nach der Pause stellten auf dem Podium Dr. Vogler als Bereichsleiter Industrie der IHK für München und Oberbayern und der Vorsitzende des Regionalkreises ASU/Die Familienunternehmer Gerd Maas die Positionen ihrer Verbände vor. Wichtig war den Teilnehmern dabei, daß Wege gesucht werden, von der bisherigen stark planwirtschaftlichen Energiepolitik wegzukommen und auf zusätzliche Belastungen für die Wirtschaft zu verzichten um die Wettbewerbsfähigkeit und damit regionale Wertschöpfung und Arbeitsplätze nicht zu gefährden. Auch die Forcierung des Netzausbaus als Grundlage einer sicheren Energieversorgung unter der Nebenbedingung, alle Optionen in der Erzeugung und Verteilung zu haben, war ein übereinstimmender Wunsch.
Beim dritten Podiumsteilnehmer, Dr. von Laffert, Leiter des Referats Energiepolitische Grundsatzfragen im bayerischen Wirtschaftsministerium und Vertreter der bayerischen Staatsregierung in den Verhandlungen über energierechtliche Fragestellung beim Bund rannten sie damit offene Türen ein. Auch die Politik der Staatsregierung will marktwirtschaftliche Instrumente der Energiepolitik fördern und nimmt dabei den Dreiklang von Sicherheit, Sauberkeit und Bezahlbarkeit zur Grundlage.
Als wichtige Eckpfeiler stellte er die Etablierung eines Kapazitätsmarktes sowie die Gestaltung eines politischen Rahmens in den Raum, der eine technikneutrale und innovationsfreundliche Preis- und Mengenbildung erlaubt. Der Netzausbau in Bayern werde innerhalb der Institutionen weiter diskutiert, um die politischen Entscheider optimal beraten zu können.
Die Diskussion mit dem über 50-köpfigen Auditorium war intensiv und auch bei unterschiedlichen Standpunkten sportlich geführt.
Zusätzlich betonten alle Anwesenden, daß auch die Themen Energieeffizienz und der Wärmemarkt gleichberechtigt zur derzeit dominierenden Stromdiskussion gegriffen werden müssen.