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Duschl Ingenieure – Vortragsreihe – Nachbericht

B.Eng. Tobias Berauer referierte im Rahmen der Vortragsreihe über das komplexe Thema von Energiemanagementsystemen.

In der öffentlichen Diskussion steht das Thema vor allem aus dem Grund, da die Zertifizierung nach DIN EN ISO 50 001 Grundlage für einige steuerliche Erleichterungen und diverse Programmförderungen ist. Neben diesem offensichtlichen Vorteil eines Energiemanagementsystems können aber wesentliche weitere Potentiale gehoben werden, deren Wirkung meist sogar als höher einzuschätzen ist, als die mögliche Steuerrückzahlung. Zur Umsetzung einer Zertifizierung und zur Hebung der Effizienz- und Kostenpotentiale braucht es in jedem Fall eine verantwortliche Person. Die Aufgaben eines Energieverantwortlichen des produzierenden Gewerbes sind, die Unternehmen für die energie- und energiekostenbezogenen Herausforderungen der Zukunft zu wappnen. Dazu wurden angelehnt an die DIN EN ISO 50 001 zum Einen die Frage „Was bringt das ?“ und zum Anderen die Frage: „Was ist das genau ?“ durch den Referenten geklärt.

Herr Berauer legte dar, welche Vorteile ein Energiemanagementsystem nach DIN EN ISO 50 001 bei richtiger Anwendung mit sich bringen kann:

  • Verstehen der Energieflüsse im Unternehmen
  • Aufdecken von Einsparpotentialen
  • Steigerung der energiebezogenen Leistung (Energieproduktivität) des Unternehmens
  • Beitrag zur Schonung von Ressourcen
  • Erhalt und Ausbau der Wettbewerbsfähigkeit

Diese Aspekte werden benötigt um auch die Kernziele der deutschen Energiepolitik abzudecken, welche unter anderem folgende sind: Reduzierung der Treibhausgasemissionen, Erhöhung des Anteils an erneuerbaren Energien, Reduzierung des Wärme- und Primärenergiebedarfs, sowie die Steigerung der Energieproduktivität.

Deshalb wird die Einführung und Zertifizierung eines Energiemanagementsystems nach der DIN EN ISO 50 001 auch von der Bundesregierung finanziell unterstützt, unter anderem durch folgende Maßnahmen:

  • Umlagebefreiung nach § 60ff. EEG 2014
  • BAFA – Förderung
  • Spitzenausgleich gemäß Strom- und Energiesteuergesetz

Die konkrete Umsetzung der DIN EN ISO 50 001 wurde von Herrn Berauer anhand der folgenden drei wesentlichen Stufen erläutert:

Stufe I: Von der Projektidee bis zur ersten Zustandserfassung

Stufe II: Formaler Systemaufbau

Stufe III: Einstieg in den kontinuierlichen Verbesserungsprozess

Letztere basiert auf dem Plan-Do-Check-Act – Zyklus.

Alternativ gibt es speziell für Kleine und Mittlere Unternehmen (KMU) auch das Energieaudit nach der DIN 16247-1. Es hilft den Ist-Zustand des Energieverbrauchs zu erfassen und kann somit als Vorabmaßnahme zur Implementierung eines Energiemanagementsystems nach der DIN EN ISO 50 001 dienen.

Herr Berauer motivierte die interessierten Zuschauer sich mit diesem Thema auseinanderzusetzen und zur gemeinsamen Klärung von entstehenden Fragen. Aufgrund des heterogen besetzten Auditoriums mit einem breiten Erfahrungsschatz entspann sich eine angeregte Diskussion.

Artikel: Stefanie Gschwendtner, Duschl Ingenieure

Nächster Termin unserer Vortragsreihe am 04.09.2014
Baubiologie
Referentin: Gerti M. Steinbrecher