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Intuitive Leadership Exzellenz

By 4. Februar 2016Publikationen

Duschl Ingenieure – Vortragsreihe – Nachbericht

Intuitive Leadership Exzellenz

Dem Trend einen Schritt voraus

Referentin: Dipl.-Kauffrau Christiane Brockmann (www.christianebrockmann.com)


Foto v.l.n.r. Andreas Duschl, Christiane Brockmann, Gerhard Duschl

„Was ist Intuition?“ – Mit dieser Frage eröffnete Frau Brockmann Ihren Vortrag zum Thema Intuitive Leadership Exzellenz. Aus den Antworten der Teilnehmer wurde klar, dass jeder eine eigene Vorstellung dazu hat, was Intuition ist. Die Teilnehmer waren schnell einig darüber, dass zur Erfassung der Intuition die Sinneswahrnehmung eine große Rolle spielt.

Frau Brockmann unterschied zwischen zwei Arten von Intuition. Zum einen gibt es die Erfahrungsintuition. Hier baut der Mensch auf Erfahrungen auf, die er in seinem Leben bereits gemacht hat und zieht daraus automatisch und ohne darüber nachzudenken Schlüsse in ähnlichen Situationen. Zum anderen gibt es die „reine“ Intuition, die nicht auf zugrundeliegenden Erfahrungen basiert. Die „reine“ Intuition erlaubt einen Blick auf das Wesen einer Person oder eines Sachverhaltes, ohne zuvor Wissen darüber erworben zu haben. Beide Arten der Intuition sind z.B. als „Geistesblitz“ oder als intelligentes Körpersignal wahrnehmbar. Zu den Körpersignalen, die Menschen häufig wahrnehmen, gehört z.B. das Bauchgrummeln, eine Gänsehaut oder auch ein plötzlich auftretendes kurzes Kopfweh oder eine Verspannung des Nackens. Frau Brockmann betonte, dass Intuition über alle Sinne wahrgenommen werden kann – das umgangssprachlich so genannte „Bauchgefühl“ ist davon ein Teilaspekt.

In Führungspositionen werden viele finale Entscheidungen intuitiv getroffen. Je höher die Hierarchieebene des Managers ist, desto häufiger ist das der Fall. Allerdings rechtfertigt ein ebenfalls sehr hoher Anteil der Manager intuitive Entscheidungen nachträglich mit Daten und Fakten, die seine Entscheidung stärken. Daraus ergibt sich die Frage, was es braucht, um der Intuition vertrauen zu können und sie wertig in Entscheidungsprozesse einfließen zu lassen. Frau Brockmann betonte, dass das Sammeln eigener Erfahrungen mit Intuition, ein authentisches Auftreten und eine an das jeweilige Umfeld angepasste Kommunikation Schlüssel zur Nutzung von Intuition im Unternehmensumfeld seien.

Die zunehmende Komplexität des Arbeitslebens, die Globalisierung und auch die Herausforderungen, die mit „Big Data“, den ständig wachsenden Datenmengen in der Wirtschaft einhergehen machen es sinnvoll, Wege zu finden, die mit hoher Handlungseffizienz und großer Treffsicherheit zu Lösungen führen. Intuition scheint dazu hilfreich zu sein, wobei das gewohnheitsmäßige Betrachten von Zusammenhängen aus rational-logischer Sicht ergänzt werden muss um eine Sichtweise, die sich zuweilen jeglicher Logik vollkommen entzieht.

Um Intuition wirksam werden zu lassen, braucht es eine Akzeptanz von Nichtwissen als Entscheidungskomponente. Dem Leadership kommt dabei eine besondere Bedeutung zu. Indem Leader den Mut haben, ihrer Intuition Raum zu geben, schaffen sie eine Atmosphäre in der auch andere Menschen ihre intuitiven Einsichten teilen. Dadurch werden Effizienzsteigerungen und Vereinfachungen möglich.

Frau Brockmann wählte bewusst den Begriff „Leadership“ statt „Führungskraft“. Aus ihrer Sicht drückt der englische Begriff umfassender aus, dass Führung zugleich Kraft, Liebe und Weisheit beinhalten sollte. Gerhard Duschl ergänzte, dass Leadership „natural self-expression“ – natürlichen Selbstausdruck – beinhalte.

In der Natur der Intuition liegt es, für alle verfügbar zu sein. Es konnte bereits erforscht werden, dass das Herz intuitive Stimuli empfängt und darauf reagiert. Das Herz scheint diese Stimuli zeitlich sogar vor dem Gehirn zu erhalten. Damit kommt einem achtsamen Umgang mit sich und den eigenen Gefühlen – sowie auch mit den Gefühlen anderer – eine besondere Bedeutung bei der Erschließung von Intuition als Führungsfähigkeit zu. Ein intuitiver Leader lebt authentisch vor, dass Intuition ein Teil seiner Entscheidungsmöglichkeiten ist und ermutigt durch die eigene Person Menschen darin, ihr Vertrauen in sich und ihre Intuition zu stärken.

Intuition und deren Ausdruck ist zutiefst individuell, nicht kopierbar und frei von Wettbewerb. Intuitive Leadership Exzellenz entsteht, indem Leader ihren Zugang zu Intuition erforschen, durch Sammeln von Erfahrungen Sicherheit gewinnen und ihre intuitiven Erkenntnisse mit der nötigen Besonnenheit und Weisheit in das tägliche Arbeiten einfließen lassen. Exzellent zu sein bedeutet, mit einem hohen Maß an Selbstverantwortung und beständiger Selbstkorrektur der Führungsaufgabe gerecht zu werden und als „Leuchtturm“ für andere zu fungieren, ihnen Orientierung zu geben.

In ihren Coachings begleitet Frau Brockmann Leader und Teams darin, die eigene Sinneswahrnehmung zu aktivieren und zu verstärken. Sie unterstützt Menschen darin, Intuition wahrzunehmen, zu akzeptieren und Nichtwissen als Aspekt von Leadership zu erlauben. Intuition und ihre Zeichen zu erkennen und den Mut zu haben, die daraus entstehenden Erkenntnisse im Führungsalltag zu nutzen ist ein wesentlicher Aspekt ihrer Arbeit.

Nächster Termin unserer Vortragsreihe am 03.03.2016

Den Atomen auf der Spur

Referent: Prof. Dr. Franz Giessibl