MTU Instandhaltungsstandort Serbien
Die MTU Aero Engines hat in der Gemeinde Nova Pazova (Serbien) einen neuen Instandhaltungsstandort errichtet. In diesem Werk werden primär Triebwerksteile repariert und überholt. Im Rahmen des Neubaus des fast 4 Hektar großen Hallen- und Verwaltungsgebäudekomplexes, der in Stahlbetonbauweise errichtet wurde, hat Duschl Ingenieure die Planung der gesamten technischen Gebäudeausrüstung (Anlagengruppen 1 bis 8) übernommen. Die Leistungen umfassten die LPH 1-3, die Erstellung einer funktionalen Leistungsbeschreibung für Generalübernehmer und die Wertung des technischen Teils der Angebote. Weiterhin erfolgte die Qualitätssicherung bei der Werkplanung des beauftragten Generalübernehmers, beim Change-Management, bei der Qualitätssicherung und der Unterstützung der Objektüberwachung vor Ort.
Die HLS-Planungsleistungen lassen sich wie folgt zusammenfassen:
- Die Regenentwässerung und Regenwasserverbringung erfolgt für 31.000 m² Dachflächen.
- Alle Gebäudeteile sind mit Schmutzwasseranlagen und Abscheideanlagen ausgestattet.
- Die Trinkwasserversorgung für Sanitär- und Küchenbereiche ist für einen Durchsatz von 12,5 l/s bemessen. Die Aufbereitung der Wässer der weiteren Verbraucher der Gebäudetechnik sind für 8 l/s ausgelegt.
- In allen Gebäudeteilen ist die Anbindung und Ausstattung mit Wandhydranten umgesetzt. Die Anbindung erfolgt an die zentrale Technik der Löschwasser-/Sprinklerzentrale.
- Die Erzeugung und Verteilung von Wärme für die Gebäudeheizung, Lüftung und Warmwasserbereitung erfolgt mit drei Kesselanlagen, die über eine Leistung von insgesamt 10,5 MW verfügen. Eine separate Wärmeerzeugung und Verteilung mit zwei Kesselanlagen mit einer Gesamtleistung von insgesamt 2,5 MW dient den Prozesswärmeverbrauchern in der Produktion.
- Insgesamt 27 Lüftungsanlagen mit einer Leistung von zusammen rd. 840.000 m³/h versorgen und entsorgen Produktions-, Büro-, Sozial- und Küchenbereiche mit unterschiedlich komplexen Luftbehandlungsfunktionen.
- Die Kälteerzeugung mit drei Kältemaschinen, einschließlich Rückkühlung, hat eine Leistung von insgesamt 10,5 MW. Das Verteilnetz versorgt auf zwei Temperaturniveaus gebäudetechnische und produktionstechnische Verbraucher.
- Die Drucklufterzeugung erfolgt mit drei Kompressoranlagen, einschließlich Aufbereitung und Wärmerückgewinnung. Das Leitungsnetz hat eine Kapazität von 127 Nm³/min.
Folgende ELT-Planungsleistungen wurden erbracht:
Starkstrom
- Die Stromversorgung erfolgt über einen internen 20 kV-Mittelspannungsring, der für eine Gesamtleistung von ca. 15 MW ausgelegt ist. Über diesen werden in dem jetzt installierten Gebäude MRO I zwei Trafostationen mit insgesamt ca. 8 MW elektrischer Leistung versorgt. Für ersatznetzberechtigte Verbraucher stehen zwei Ersatznetzaggregate mit einer Leistung von je 1.250 kVA zur Verfügung.
- Die Stromversorgung der Produktion erfolgt über ein Stromschienen- bzw. Trassensystem in der Produktionshalle. Die Verteilung an die Endabnahmestellen ist über Elektrounterverteilungen realisiert. Abgänge mit einer Stromaufnahme >315 A werden direkt von den Stromschienen bzw. aus den Niederspannungshauptverteilungen versorgt.
- Die Beleuchtung erfolgt ausschließlich mit energieeffizienten LED-Leuchten gem. den jeweiligen Anforderungen.
- Die Elektroinstallation in der Produktion wurde als Auf-Putz Installation im Industriestandard mit Metallrohren und -kanälen ausgeführt.
- Im Bürobereich ist die Elektroinstallation über Trassensystem im Bereich der Abhangdecken bzw. über Leerrohre und Bodentanks ausgeführt.
- Für eine effiziente Steuerung der Beleuchtung und des Sonnenschutzes wurde ein KNX-System verwendet.
Die Sicherheitsbeleuchtung erfolgt über eine übergeordnete Sicherheitsbeleuchtungszentrale sowie entsprechende Unterzentralen innerhalb der jeweiligen Brandabschnitte.
Schwachstrom
- Für die Liegenschaft wurden zwei baulich getrennte Serverräume geschaffen, über die das komplette Daten- und Telefonnetz versorgt wird. Die Datenunterverteiler werden dabei jeweils redundant aus den beiden Serverräumen angedient. Die Datenunterverteiler befinden sich in jeweils eigenen, klimatisierten Räumen verteilt über die gesamten Produktions- und Büroflächen.
- Zusätzlich wurden mit Patchboxen im Bereich der ELT-Trassierung im Deckenbereich der Produktionshallen die Möglichkeit geschaffen, kurzfristig zusätzliche Datenanschlüsse herzustellen, ohne größere Eingriffe in die Produktionsabläufe.
Fördertechnik
- Für den Verwaltungstrakt wurden zwei Personenaufzüge geplant (Nennlast: 1.000 kg / 13 Personen, jeweils 4 Stopps, Förderhöhe: 13,1 und 11,1 m, Besonderheit: Aufzüge ohne Maschinenraum, geeignet für Krankentrage).
- Außerdem wurde im Fertigungsbereich eine hydraulische Hebebühne in geschlossenem Schacht mit Drehtüren zum Lastentransport geplant (Plattform 2,7 x 2,5 m und Tür 2 x 2 m, Nennlast: 3.000 kg, 2 Stopps, Förderhöhe: 5,5 m).