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Wirksame Kommunikation

By 6. Dezember 2017Publikationen

Wirksame Kommunikation

Duschl Ingenieure – Vortragsreihe – Nachbericht

Referenten:
Frau Christina Lieb, MANEMO eG
Herr Alexander von Schneyder, DUSCHL INGENIEURE


Foto v.l.n.r.: Andreas Duschl, Christina Lieb, Alexander von Schneyder

Wir alle kommunizieren immer, auch wenn dabei nicht unbedingt gesprochen wird, zurückgehend auf Paul Watzlawick der bereits feststellte: „Man kann nicht nicht kommunizieren“.
Wie gelingt Kommunikation und was ist dafür konkret hilfreich? Diesem Thema haben sich Christina Lieb und Alexander von Schneyder in zwei spannenden Vorträgen im Rahmen der DUSCHL Vortragsreihe zum Thema „Wirksame Kommunikation“ gewidmet.

Im ersten Teil des Nachmittags ist Christina Lieb auf allgemeine Grundlagen der Kommunikation eingegangen. Mit praktischen Beispielen und anhand des sog. Eisberg-Modells wurde den Zuhörern dargestellt, warum Kommunikation nicht immer so funktioniert wie wir uns das vorstellen.
Das Eisberg-Modell geht zurück auf Sigmund Freud, der durch Beobachtung festgestellt hat, dass der größte Teil des menschlichen Handelns unbewusst bestimmt wird. Wie bei einem Eisberg, bei dem nur der geringste Teil oberhalb des Wasserspiegels sichtbar ist, findet auch bei der Kommunikation nur ein geringer Teil, ca. 20 %, bewusst statt, der größte Teil, ca. 80 %, liegt unter der Oberfläche und findet sozusagen unbewusst statt. Die sichtbare Ebene wird als Sachebene bezeichnet, hier werden inhaltliche Punkte angesprochen, Fakten dargestellt. Der nichtsichtbare Teil ist in Beziehungsebene (Wir) und Subjektebene (Ich) gegliedert, auch beschrieben als nonverbaler Teil der Kommunikation. Hier bestimmen Faktoren wie Gestik, Mimik oder Stimmlage, Emotionen, Bedürfnisse und Erfahrungen die Wahrnehmung.
Zudem stellen die Rahmenbedingungen wichtige Einflussfaktoren für die Kommunikation dar; besteht Zeitdruck, wie ist die Temperatur in dem Besprechungsraum, finden ausreichend Pausen statt? Ausgehend von den 3 Ebenen ist es wichtig zu schauen auf welcher Ebene kommuniziert werden darf, um Themen auf der entsprechend stimmigen Ebene anzusprechen und zu klären.
Anhand einer anschaulichen Übung durften die Besucher selber feststellen, dass für eine wirksame Kommunikation nicht nur die verbale Beschreibung ausschlaggebend ist. Die Teilnehmer setzten sich  paarweise, Rücken an Rücken, wobei der eine Teilnehmer die Skizze eines Autos vor sich hatte und diese dem anderen Teilnehmer lediglich verbal beschreiben sollte und dieser das Auto nur aufgrund des Gehörten nachzeichnen sollte. Hier spielten zudem die äußeren Einflussfaktoren, wie Lärm (viele Personen haben gleichzeitig gesprochen), zeitliche Begrenzung und natürlich das „nicht Sehen“, eine wesentliche Rolle und die zeichnerischen Ergebnisse, die oftmals wenig mit dem Original zu tun hatten, trugen zu Erstaunen und Erheiterung bei.
Im zweiten Teil hat Alexander von Schneyder die Bedeutung von Kommunikation bei der Bearbeitung komplexer Projekte, anhand eines Beispiels bei der Krankenhausplanung dargestellt. Die Problemstellung, Planung eines OP-Bereichs mit allen dazugehörigen Räumlichkeiten, wurde durch zwei verschiedene kommunikative Varianten dargestellt. Die erste Version erfolgte auf einer rein sachlichen Ebene, Darstellung von Fakten ohne sonstige Ergänzungen und Einlassungen. Die zweite Darstellung bezog neben den sachlichen Fakten auch emotionale Gesichtspunkte ein, so dass die Komplexität den Zuhörern bei weitem anschaulicher nahegebracht werden konnte. Wesentliche Parameter der Kommunikation sind natürlich auch die jeweiligen Gesprächspartner und Adressaten, wer ist einzubeziehen, haben alle Beteiligte das gleiche Vorwissen, welche Interessen verfolgen die Beteiligten? Sehr deutlich konnte gezeigt werden, dass unterschiedliche Erwartungen und Herangehensweisen, die Ergebnisse von Kommunikationsprozessen erheblich beeinflussen.

Das Fazit: Störungen auf der Beziehungs- und/oder der Subjektebene sind die Hauptursache, warum inhaltliche Kommunikation oftmals nicht gelingt und umso wichtiger ist es, Themen auf der entsprechenden Ebene anzusprechen.

Nächster Termin unserer Vortragsreihe: 07.12.2017
„Einmal quer durchs Weltall – Staunen und viele WOWs garantiert“
Referent: Manuel Philipp, Astronom und Physiker