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Regenerative Kühlung

By 6. November 2014Publikationen

Duschl Ingenieure – Vortragsreihe – Nachbericht

Regenerative Kühlung

Referent: Christoph Winkler, Duschl Ingenieure


v.r.n l.
Dipl.-Ing. (FH) Christoph Winkler – Duschl Ingenieure
Gerhard Neugebauer – technische Leitung MSR, Gebäudeleittechnik am RoMed Klinikum Rosenheim
B.Eng. Tobias Berauer – Duschl Ingenieure
Dipl.-Ing. Andreas Duschl – Duschl Ingenieure

Im Rahmen der Vortragsreihe bei Duschl Ingenieure wurde das Thema regenerative Kühlung mit Flusswasser anhand des RoMed Klinikums Rosenheim behandelt. Das RoMed Klinikum Rosenheim nutzt seit Juli 2014 den Inn zur Klimatisierung der Gebäude und Kühlung der medizinischen Großgeräte. Im ersten Teil des Vortrages gab Dipl.-Ing. (FH) Christoph Winkler einen Überblick über die verschiedenen Möglichkeiten der Kälteerzeugung, er betonte dabei, dass die Kältetechnik in den letzen Jahren eine massive Entwicklung gemacht hat. Er zeigte dabei unterschiedliche Methoden zur Kälteerzeugung auf, wie z.B. die konventionelle Kälteerzeugung durch Kompressionskältemaschinen, die Möglichkeit der freien Kühlung oder auch des Kühlens mit Wärme durch Ad- bzw. Absorptionskältemaschinen, nicht zu vergessen die Nutzung von Eisspeichern, welche ebenfalls als Kältequellen verwendet werden können. Christoph Winkler ging dabei auch auf die Unterschiede zwischen konventioneller und regenerativer Kälteerzeugung ein, aus Erfahrung ist die regenerative Kälteerzeugung oft wirtschaftlich vorteilhaft gegenüber den konventionellen Kältemaschinen. Allerdings betonte Herr Winkler, dass jede Liegenschaft einer individuellen Betrachtung bedarf, um eine den speziellen Anforderungen und den Standortfaktoren entsprechende optimale Lösung für die Kälteerzeugung zu finden.

Im zweiten Teil der Veranstaltung wurde das Projekt „Innkälte“ zur regenerativen Kälteerzeugung am RoMed Klinikum Rosenheim vorgestellt. Gemeinsam mit Hr. Neugebauer, Mitarbeiter in der techn. Abteilung am RoMed Klinikum Rosenheim, dem Betreiber der Anlage zur Flusswasserkühlung, wurde die Anlage und die ersten Betriebserfahrungen seit Inbetriebnahme im Juli 2014 vorgestellt. Vor Projektbeginn bezog das RoMed Klinikum Rosenheim die Kälte über Kompressions- und Absorptionskältemaschinen sowie Grundwasserbrunnen. Aufgrund von geplanten Ersatz- und Erweiterungsbauten wurde eine Zielplanung für die Klinikentwicklung über die nächsten 20 Jahre erstellt, auf deren Basis von Duschl Ingenieure eine technische Zielplanung erstellt wurde. Daraus ging hervor, dass hinsichtlich der Kälteenergieversorgung ein klarer Handlungsbedarf besteht. Somit entstand im Jahre 2010 die Idee, aufgrund der räumlichen Nähe zum Inn, diesen als Kältequelle für das RoMed Klinikum Rosenheim zu nutzen. Fortan wurden einige Überlegungen angestellt, ob eine technische Umsetzung tatsächlich möglich ist. Die technische Prüfung umfasste neben dem Inn als Kältequelle auch die Belange der zu kühlenden Einrichtungen und Geräte. Es wurden die Vorteile der Situation, wie die ganzjährig niedrigen Wassertemperaturen und die hohe verfügbare Wassermenge des Inns, den Herausforderungen, wie der große bauliche Aufwand oder auch der hohe Sedimentanteil im Flusswasser, gegenübergestellt.


Entnahmebauwerk

Im Juli 2014 fand die Inbetriebnahme statt und seither konnten die ersten Betriebserfahrungen gesammelt werden. Hr. Neugebauer berichtete detailliert über die Inbetriebnahmephase und die Erfahrungen mit der Rückspülung des Filters bei unterschiedlichen Wasserständen und Lastfällen. Durch die direkte regenerative Kühlung mit Flusswasser wird der elektrische Energieaufwand stark reduziert, wodurch ein CO2 –Ausstoß von 356.000 kg/a vermieden wird. Dies entspricht einer Jahresfahrleistung eines Mittelklasse-PKW von ca. 1.600.000 km/a, also 40 mal mit dem Auto um die Welt!

Nächster Termin unserer Vortragsreihe am 04.12.2014
Coaching – Wege und Irrwege
Referent: Dr. phil. Renate Kremer

Artikel: Stefanie Gschwendtner, Duschl Ingenieure