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GSM / UMTS / LTE – Inhouse-Versorgung

By 3. Dezember 2015Publikationen

Duschl Ingenieure – Vortragsreihe – Nachbericht

GSM / UMTS / LTE – Inhouse-Versorgung

Referenten: Christian Wagner (Kathrein-Werke KG) und Markus Weinhold (Duschl Ingenieure)


Foto v.l.n.r Markus Weinhold, Sarah Minwegen, Christian Wagner, Gerhard Duschl

Nach seiner Diplomarbeit über strukturierte IP Adressvergabe bei der Deutschen Telekom war Christian Wagner von 1996 bis 2005 verantwortlich für Netzüberwachungssysteme und Statistikdatenbanken bei Vodafone. Anschließend übernahm er für 7 Jahre die Verantwortung für verschiedene Stationen im Bereich des Mobilfunks bei Telefonica o2 und ist nun seit 2013 bei der Firma Kathrein für Markt und Trendforschung im Mobilfunkbereich, Technisches Marketing und Produktmarketing für Filter und Verstärker im Mobilfunk und die Einführung der Indoor Mobilfunklösung K-BOW bei Kathrein zuständig.

Als Einleitung begann Herr Weinhold, verantwortlicher Gruppenleiter für den Bereich der Fernmelde- und Infromationstechnischen Anlagen bei DUSCHL INGENIEURE, mit einer Übersicht zum Thema Mobilfunkstandards und Gründen für Mobilfunk-Inhouse-Versorgung, wie z.B. Dämpfung des Outdoor-Mobilfunks durch Stahlbeton, metallbedampfte Fenster oder Thermoisolierung.

Anschließend erklärte er anschaulich die Funktionsweise verschiedener Indoor-Systeme wie Repeater, Femtozellen, DAS-Systemen (Distributed Antenna System) und C-Ran-Systemen (Centralized Radio Access Network), wobei sich DAS- und C-RAN-Systeme überwiegend für die Versorgung großer Gebäude eignen. Weiterhin haben C-RAN Systeme wesentliche Vorteile gegenüber DAS-Systemen, wie z.B. höhere Flexibilität, größere mögliche Entfernung und Energieeinsparungen. Allerdings besteht der Nachteil der höheren Kosten für die Anschaffung eines C-Ran-Systems.

Ein weiteres aktuelles Thema war die Sorge um die Strahlungsbelastung durch Sendestationen. Auf diese ging Herr Weinhold ein, indem er erläuterte, dass die Strahlungsleistung mit dem Abstand mindestens quadratisch abnimmt und somit das Handy mit wenigen cm Abstand vom Körper weit gefährlicher für den Menschen ist, als die viel weiter entfernte Sendestation. Zudem steigt die Sendeleistung bzw. die Sendezeit, wenn der Empfang schlechter wird, wohingegen die Belastung bei Repeater und DAS-Systemen durch die zielgerichtete Versorgung der Gebäude und den dadurch verbundenen geringeren Energieaufwand beim Mobilfunkgerät sinkt. Desweiteren ging Herr Weinhold auf die Planungsschritte bei der Mobilfunk-Inhouse-Versorgung ein und verglich verschiedene Konzepte der Telefonie. Dabei ergab sich, dass die Systeme von klassischer DECT-Telefonie, über DECT over IP und Voice over WLAN an Komplexität zunehmen, und somit störanfälliger werden. Die Betriebssicherheit ist bei einer Mobilfunk-Inhouse-Versorgung wieder deutlich höher einzustufen als bei den genannten IP-Lösungen, jedoch begibt man sich in die Abhängigkeit eines externen Betreibers (Mobilfunkanbieter).

Nach der darauf folgenden Pause, in der eine angeregte Diskussion über die Präsentation von Herr Weinhold stattfand, begann Herr Wagner seine Präsentation zum Thema K-Bow mit einigen Information über die Firma Kathrein. Anschließend ging er auf den rasant steigenden Bedarf an Vernetzung ein und erklärte dies anschaulich anhand der Entwicklung des Handys und dessen Standards. Prognosen für die nächsten Jahre nach denen die Anzahl der mobilen Geräte von 7 Milliarden auf 50 Milliarden im Jahr 2022 ansteigen soll, erklärte er mit der steigenden Intelligenz von Geräten wie Kühlschränken oder intelligenten Produktionsanlagen.

Aufgrund dieser Entwicklungen geht die Versorgung im Bereich Mobilfunk weg von großen Makrostationen und hin zur Versorgung mit kleineren Mobilfunkzellen um Bereiche mit besonders hohem Bedarf (Hot-Spots) abzudecken. Nur durch die kleinzellige Versorgung mit Mobilfunk wird der zukünftige Bandbreitenbedarf befriedigt werden können.

Da 80% des Mobilfunkaufkommens Indoor stattfindet, bietet Kathrein eine neue Lösung an, um die Lücke zwischen Small Cells und DAS-Systemen zu überbrücken. K-BOW, basierend auf C-RAN-Technologie, ist leichter zu integrieren und zu installieren wie ein DAS-System und besitzt im Gegensatz zu Small Cells die Möglichkeit mehrere Frequenzbänder und Netzbetreiber zu integrieren. Dabei kann das System sehr einfach um Basisstationen verschiedener Betreiber erweitert werden, die dann mit Hilfe von Software flexibel auf die verschiedenen Gebäudeabschnitte verteilt werden können. Das System kann außerdem um Komponenten wie RFID, WiFi und Überwachungssysteme erweitert werden, wodurch sich die Installationskosten, die die Hälfte der Gesamtkosten ausmachen, sowie die Planungskosten rentabler gestalten.

Herr Wagner erklärte zudem, wie sich das K-Bow System in Hotels, Produktionslinien oder Krankenhäuer integrieren lässt und inwieweit die Vorteile des Systems gerade in diesen Bereichen zum Tragen kommen.

Aufgrund der vielen praxisbezogenen Fragen während der Präsentation und am Anschluss an diese, entstand anschließend eine angeregte Diskussion zwischen Referenten und Teilnehmern.

Nächster Termin unserer Vortragsreihe am 14.01.2016

KULTUR – BILDUNG

MENSCH + ENTWICKLUNG + ZUKUNFT

Referenten: Martin Witzig, Michael Pfeffer, Marco Bindelli, Hanjo Achatzi